akute zeiten
eine spurensuche als petitio principii
ein tag nur aus bürozeit. phantasielos und phantasiefressend. als ein geleerter akt möchte man sich wegdenken.
die alternative Piratenpartei hat sich in Berlin endlich einmal durchgesetzt. in einem bürgeramt wird eine unisex-toilette eingerichtet.
das heisse telefon, wenn den ganzen tag keiner anruft. oder das kalte telefon, wenn es andauernd läutet.
viele bundespräsidenten hat dieses land schon moralisch verbraucht. der letzte trat zurück, nachdem er sich auf einem anrufbeantworter unmissverständlich über einen schlechten journalismus beschwert hat.
kann man noch wollen, was andere schon können und kann man weiterhin können, wo andere bloss wollen? ein unverlangt zugesandter Ikea-katalog zeigt wieder, wie man zeitgemäss zu wohnen hat.
die tägliche bemalung des alltages.
life ist das am besten vorbereite, die fortwährend gelungene performance. jedenfalls im fernsehen.
in Berlin werden aus kostengründen keine karnevalsumzüge mehr organisiert. bunte demos will man aber weiterhin jede woche genehmigen.
1 = ja, 2 = nein
die drängende steuererklärung überfordert wieder.
trotz steigender energie- und lebensmittelkosten sinkt zzt. die offizielle inflationsrate unter zwei prozent.
studenten sind keine studenten mehr, sondern studierende und sehen wie model aus. ihre multiple-choice-prüfungen werden zu einem aufregendes casting.
eine schreckliche vision: alle technischen geräte werden bald über das internet intelligent miteinander vernetzt. das bügel-eisen kommuniziert dann mit dem toaster, das radio mit dem rasierapparat und der fernseher taktet den herzschrittmacher.
das am besten besuchte technik-museum ist wieder die Cebit-Messe. hier werden die morgen schon gestrigen innovationen gezeigt.
ein Apple 1 wurde in New York für 905.000 dollar versteigert. welches nachträgliche schmerzensgeld würde ich, wenn ich ihn noch hätte, für meinen ersten robotron-rechner bekommen?
je mehr megabyte, desto weniger kilobyte.
was man alles im leben vergessen muss, um aufnahmefähig zu bleiben.
kein tag ohne überfluss, ohne mangel. man erträgt bestehende katastrophen am besten, indem man sich noch schrecklichere erfindet.
die verringerung der sterne am firmament: wegen dem licht- smog in den städten sollen 30 prozent aller menschen noch nie die milchstrasse gesehen haben.