luftfragmente
eine klarstellung in blau
ohne schwalbe davor
dieser morgen ist
einer von vielen
als schnappschuss
auch ein unikat
wie das hemd
unbefleckter auftakt
vor dem frühstück
für einen amtstermin
noch ohne patina
auf business gebügelt
der linke bürgersteig
ähnelt dem rechten
wie ebenso umgekehrt
im stadtgedränge
mal hier und mal da
ein freigänger sein
mobil ohne ticket
mit zoomender weite
alles nah haben wollen
gespräche erfinden
zeitkolorit performen
fortlaufend unklar
als relative person
kurzer zeitgeschichten
eine art portfolio
nur taubenkotweisses
wo man unter wolken
der sonne kein schatten ist
gegen halluzinationen
zwei schritte vor
zwei schritte zurück
am Leopoldplatz
tour de Wedding
in aufnahme-momenten
molekulant
der tägliche input
das durchsichtige
immer mit im auge
präzisionsvage
milligenau
wie redundant ist
was man wahrnimmt
stete dem Hermannplatz
etwas fehlt ständig
und geht nicht auf
im urbanen treiben
beim ausharren mutieren
die hier ausharrenden
zu verwandten oder bekannten
frei von zeitnot mutieren
die hier ausharrenden
zu verwandten oder bekannten
in einem traum den
man quasi so
als ob hätte
auf fit for fun
reimt sich heute
profan hit the run
eine büroarbeit
ist eine pression
und keine passion
ereignet sich wenig
sind müde augen
nach innen gekehrt
unfrei zum sinnieren
ebenda der kopf
leiblich geerdet ist
auf genau 152 pfund
so ich mit der hantel
auf der waage stehe
im ab- wie zutreiben
die Müllerstrasse rauf
und als müssiggänger
retourniert runter
auf hartem pflaster
mang dönerdeutsch
oder gar nix deutsch
stunden ratzen
einen diffusen tag
daraus machen
weit am himmel
ein loch suchen
als mitdurft
als endlosschleife
katastrophen-news
und paradiesisch
die werbung dazu
schriller reflektiert
mithin keiner weiss
was objektiv gemeint
noch tatsächlich ist
den medien gibt sinn
was sinn nimmt
permanent innovativ
akutes vermeinen
solange sich toppen
das poppen lässt
implodieren sätze
appellativ
ob im s-bahnzug
oder daheim entspannt
ganz ohne anzug
man kann kühn
und schrecklich sein
ein bisschen privates
intim preisgeben
überwacht rundum
mit avatar im stream
online analysiert
jeder mag es
schätzt pralle
lippenbekenntnisse
overloaded
das leben ist
kein geheimnis
die abseitsfalle
larmoyanz an einem tag
der ohne abseits ist
von null bis null uhr
nicht in irgendeiner kneipe
in der Roten Rose lässt
zeit sich ausharren
eingepegelt aufs gültige
mit wem immergleichen
bedürftigen parlieren
lebenspläne erwägen
und zur verfeinerung
mit promille aufladen
obgleich man hic
et nunc auf die zukunft
zu viel einfluss hat
***
ein werdegang
ohne je anzufangen
im steten anfangen
als ein spätstarter
unbilanzierbar ist man
bar einer fan-kurve
zu hermetisch jenen
die nicht mehr folgen
können oder wollen
in schattensprüngen
andeutungsdeutlich
ein verschweigen
quasi so als ob
der hans im glück
ein froschkönig sei
wenn stadtansichten
als momentaufnahme
glänzend überzeugen
wenn jetlag-besucher
rastlos im wege stehen
sich vor highlights shooten
wenn wohnungen luxus sind
zweit- und drittapartments
die unbehaust bleiben
wenn bestimmtheitsgaben
angepriesene brachen
mit rekordgewinn ordern
wenn wer mehr sehen möchte
als vertraute stadtansichten
und nur diese sehen will
ein irres rauschen
das wieder autolärm
oder die blutzirkulation ist
wer nichts zu sagen hat
muss es wortarm sagen
als beredtes schweigen
den kieselstein im schuh
urban tragen als ob sein
humpeln eine lösung wär
ob mit scham oder ohne
man kann sein leben
unentwegt umschreiben
jeder hat ein leben
lang zeit dazu
gestern schwarzgrün
heute mehr blau
im planquadrat
wegen dem lichtsmog
sieht man weniger
sterne am himmel
mehr glänzende stars
mit grellem techno
als hipste schwärmer
an tagen ohne
eigene ablenkung
ohne ausweg
bigger the smaller
wenn härter das
auskommen wird
auch deutlich wird
dass ohne lebenslist
nichts deutlich wird
mit einem vorbereiteten
gesicht kann man gut
vor gesichtern bestehen
vor taillierten frauen
die posend verfügbar
strassen markieren
in der mitte von Berlin
mit lust ein mehr
an frust gestehen
mit lebenslist
als lebenslust
die niesende nase
im cannabis-club
mit erfundenen berichten
einer inneren fremde
was vom innigsten
vor spiegelnden mündern
nach aussen palavert
verdichtet monologe
als bruttogewissheit
das bedürfnis nach meinung
um bereits gesagtes
mit sich zu decken
und zu meinem glück
meist unleserlich
ja unlesbar
regen verdünnt
asphaltierten hundekot
hühneraugen verhindern
peripatetisches denken
alles ist gut & günstig
als anhaltende werbung
unbedarft übersteigert
wie überzählige stellenanzeigen
die nie vergeben werden
wenig ist zu erwarten
im toppen der echtzeit
zufallend einem ich
das freigesetzt lebt
wie die lottozahlen
ohne eine gewähr
als bescheidenheit
oder grössenwahn
ohne zweit- und
drittmenschen
in der letzten s-bahn
entlang ausgelöschter
häuserreihen ins mehre
umnachteter visionen
man braucht seinen input
kein anderes mietwohnen
wo zellen redundant sind
in träumen wird gerungen
nahschweifig um realitäten
um vage deutlichkeit
um geographie
schwule nacht
die augen labyrinthisch
nach innen gerichtet
licht wirbelt staub auf
vor dem fernseher regressiv
dechiffriert sich genuss
dazu idealerotisch
mit g-punktierungen
ein permanentes stöhnen
wenn sie sich umhalsen
in filmen und man sieht
sie bewegen sich bloss
an späten abenden
die nicht aufhören
die einfach enden
***
weiter wird geträumt
wenn morgens die sonne
durch vorhänge flimmert
nebbich gefrühstückt
an arbeitstagen ohne ziel
ohne sollizitierende termine
in halbschlafbildern
nahverkehrlich beschaut
der mobilisierte schwarm
im akt eigenen abfalls
körperliches reduziert
auf erratische tänze
der bühnen unverblümt
die es in grossen städten
mehr als erzählbares gibt
den kranken tauben
vor dem Hallischen Tor
eindeutigkeiten erfinden
die kakophonisch sind
frei in der syntax
wie die penner vor Poco
vor sich hinpalavern
um therapien zu sparen
für eigene geschichten
welche defizitär bleiben
als introvertierte leeren
unbeschreibbar sind
erst daheim später
beim zählen der biere
als literarische informatik
sich kalkuliert was im dass
weltverbesserungsfaul
ein korsett schnüren
auf minimal bündeln
was man so denkt
sich in eine wohnung
verwandeln und nicht
mehr herausfinden
aus dem verweilen
ganz waagerecht ernst
mit phantomschmerzen
falls der kaffee fehlt
zum ersten tabak
türkisch = tückisch
biene erhalte dir
deinen stachel
so deine
als ob garantie
im losigen streben
dreck bestellen und
sich zustellen lassen
als distanzgewinn
rabatt gibts mehro
im extrablatt 50 %
für eine kurze zeit
auf alles nochmal
dato, dito, toto
das soziale fühlen
ein saldo ist keine
vollendete tatsache
was zählt ist
bei der pin-eingabe
nicht das ergebnis
sondern der zähler
das abschneiden
der linken das verbiegen
der rechten hand
zum selbstabgleich
in zu kleinen spiegeln
ein amputiertes strecken
less aesthtic is more
ethic ist besser
als alles oder nichts
zu viele falten
zu viele muskeln halten
einen körper zusammen
ist man kein zombie
gibts zu jedem gegenzug
noch einen vorderzug
die blätter fallen
schneller und höher
im böigen herbstwind
allein der drache
will vom Tempelhofer
Feld nicht abheben
trotz sprint weder
rückwärts noch
vorwärts aufsteigen
an einem tag
ohne metaphysik
und beschwerde
zwischen zehn und
fünf etliches gleichzeitig
erledigen ohne es
multitasking zu nennen
der täglichen bürosonne
als termite zuarbeiten
anwesentlich passend
einem schraubstock
hätte der tag nur
zwölf stunden wäre
erwartungserwartend
weniger zu mehren
der mensch ist eine
turingmaschine und
kein zahmes tier
die schritte von oben
in der wohnung sind
das dreiste trampeln
auf meinem schädel
hört der nachbar
sein techno dazu
beginnt jähzornig man
hilflos auszusehen
älter zu erscheinen
irgendwann ermattet
wenn der bass-sound
bei einsetzender taubheit
wieder ausgeschaltet wird
und hirnbecherleer
mit der einsicht dass
man doch ein derwisch
hätte sein können
aufschreibe und
abschreibezwänge
der tag will artikuliert sein
grosse wolken als prosa
kleine versucht lyrisch
zum freien mitsingen
was nicht erlebt wurde
ist aus der luft gegriffen
eine pure einbildung
korrumpiert das du
auf sozialen plattformen
im kampf um reichweiten
bei intimer exklusion
mang eloquenter stimmen
auf mitklang getrimmt
die zeisige im hinterhof
deuten als suchendes
zwitschern um bedeutung
eine obligate kunde
vor der abendlichen
noch nicht ruhezeit
ist etwas mitteilsam
weiss es bedeutung
wird darin deutlich
bei bildungsangeboten
mit öffnungszeiten
rund um die uhr
doch dass alte penner
wie propheten aussehen
gibt dito zu bedenken
es wogt laue luft
dem späten abend
mit sternhypothesen
ohne ironie erscheint
seligkeit lächerlich
kosmisch unscheinbar
grossartiges ist nur
in der ferne zu haben
in einem aufschieben
durch fortschritte
in der abgewöhnung
von wünschen und
zu frühen orgasmen
kann der schwanz
noch lachen?
versuchs doch mal!
ein sonntag mit tatort
alternativ dem sattsam
bekannten hinterhof
mit müllcontainerblick
ohne ausgang ist das
wochenende eine drehtür
eine zeit die routiniert
kurzschliesst lange weil
auf separat konditioniert
wird jeder bekannter
medial ein verwandter
in homogenen kanälen
beim zeit totschlagen
schaut die lange weil
zu vertraute tragödien
zu knallharte komödien
ich dreie die vier
aufschäumend um
ein weiteres bier zu trinken
um schritt zu halten
mit generischen genitiven
und rechtschreibreformen
man muss zerstreuen
sich zerstreuen und
die entropie verstehen
in freien assoziationen
den abend benedeien
voll mond-hypothesen
dass beim dazwischen wissen
sich der kopf im kopf dreht
ist nicht zu vermeiden
während das geld kriselt
weltweit schneller
die erde rotiert
***
privat und indiskret
wie im amateurfilm
die müden blicke
vorm arbeitsbeginn
im s-bahnverkehren
zwischen Ost- und
Westkreuz nebenköpfe
die leere schweigen
eingezwängt einander
synchron distanziert
beschränkt auf stetes
um- oder einsteigen
mobilisierte haltungen
ohne eine erwartung
in vehemenzexistenz
beim warten und gleich
gültig sein immerfort
ein separates sehnen
ins irgendwohin
könnte man in der früh
die welt verbessern
dann hätte man es
schneller hinter sich
könnte man montags
dem blues sagen
was erwartungsvoll
wochendlich fröhnt
könnte man einmal
zugeben: einfälle
kommen ohne behuf
unverhofft oder nie
denn selten fällt
das denken leicht
nur beim ausreden
geht es auch ohne
gegen vieles sein
beim job-coaching
und trotz alledem
auch dazu gehören
mit solitärer brenn-
ist jede kragenweite
eine soziale teilhabe
ausharrendes warten
die vita fingiert
passend jeder bewerbung
damit die fakten
aktuell fakten bleiben
eine affirmativ
sich doppelte
buchführung
während zinsen sinken
und credits steigen
schnee auf der stirn
pochende auffrischung
in achtelnden tönen
gesetzte schritte
gehen nach und nach
verloren als träume
bar einer erinnerung
phantasie ist kostbar
eine indiskrete gabe
zum selbstverführen
und hand anlegen
dem weilen trott
nicht aufschiebbar wie
die libido am abend
umtriebig ausser haus
oder am morgen
wenn es besser wäre
nicht hochstapeltief
allein zu frühstücken
direkte töne
im radio getaktet
dem sonnenaufgang
aktuelles vermelden
ist immerdar neues
zur vollen stunde
wichtig ist wenig
es sei denn nicht
ausdrücklich klar
wie der kaffeesatz
mit verfallsdatum und
speichelverschluckungen
das wohnen wie
arbeiten verdichtet
sich perfektioniert
als ein höhenflug
allweil freigesetzter
in einem räderrad
steigen die mieten
mediatisieren sich
körper unbehaust
ein bio-adapter
generiert jedem
cosinus sein aussen
in terabyte-clouds
sieht sich die zukunft
holografisch virtuell
stell dir vor
du bist überdreht
und keiner bemerkt es
immens angeknackst
unter freiem himmel
was für ein beben
mit einem kopfstand
beim raven im Görli
wo kein stand mehr ist
unerklärlich bleibt
warum selbst verrückte
langweiliger werden
destruktion & death
wofür soll man sich
noch begeistern?
für implosionen -
oder für explosionen?
sehr verdächtig grau
der himmel draussen
das abwarten drinnen
ohne lust und frust
mit mass meine wohnung
die ich mir anziehen kann
weder zu geräumig
noch beengt lebend
an einem novembertag
meiniges einpassend
break even pointiert
als regressive emphase
wie langeweile beschreiben
direkt oder indirekt - oder?
lieber nicht
in der nacht mehren sich
versprecher im fernsehen
für die lebensvortäuschung
werden neueste katastrophen
das risiko einer restlatenz
divers im globalen rausch
blinken nahe sterne
die als steile flugzeuge
genuin techno-stars sind
die nacht verteilt euphorie
in die man sich hineinfreuen
die man mit übertreibung
weiter verticken kann
gäbe es mich nicht
müsste ich kaum
mich ergründen
dauernd erfinden
ich lächle zu wenig
und habe es bisher
nicht weiter als bis
nach Berlin geschafft
in über zehn jahren
weder einen Wannsee
noch einen anderen
wahnsinn durchrudert
ohne wo und wann
meine reisephobie ist
reichweitennah mir
entwegte einsiedelei
ein anhin residieren
der eigene kiez bleibt
auf probe hausendes
derweil als ausflucht
sich scherze zufügen
um von anderen
scherzen abzulenken
beim rechtfertigen
oder verteidigen ohne
angegriffen zu sein
dieweil Wolgograd
sechs tage im jahr
umbenannt wieder
zu Stalingrad wird
unterlebensklein
an tagen mit viel
vor wie nachsicht
immer öfter Ja sagen
und dabei linkisch
die arme verschränken
der knoten im hals
bleibt der allzu
verständliche
wie überzeugend
schnappatmen ist
pure übereinkunft
auch sozialbetrug
falls entbehrlich wer
ein dasein erschleicht
da hauptberuflich
noch immer ohne beruf
schickt das amt die formulare
mindestens zehn hoch
zehn zumutungen dazwischen
eine appellative leere
in die renitent
sich eine hybris
hineinschreiben kann
an stichtagen
die sanft würgen
so reibungsbloss
auf der richterskala
ein nobles brüten
über das brüten
an unzähligen tagen
ohne faules fernsehen
und auch heute
etwa 500 wörter gelesen
geschrieben aber
weniger als 30
kann man den kopf
über das knie brechen?
man kann was
man kann
das verborgene
überleben mang
büchern und bildern
du willst gesucht sein
um besser bedeckt
im eigenen schatten
dich offen zu halten
aus der einzelhaft
kassiber life postend
die flatrate überziehen
für ein frührer oder später
die regeln der aleatorik
generieren eine vielfalt
an vermeinungen als
ein ballspiel
mit einem leeren kopf
unter bäumen harrend
in einem sommerloch
ohne deutungshoheit
derweil offene fenster
liebeshörig schweigen
nach dem serienfilm
umtriebig stöhnen
lebensjahre mutieren
zu ruhelosen hundejahren
nicht müde diese nacht
sie muss mir gehören