präzisionsvage
diese sofort
auffindbarkeit
immer in echtzeit
nach dem aufwachen
umtriebigkeit droht
mit einem frühen
baulärm im ohr
rastlose losigkeit
vom asphalt den press
lufthammer aufreisst
und bagger bald füllen
prekär et vice versa
wo unentwegt eifer
komplementär kreist
wird das sinnsuchen
ein mobile sich pertuum
wie beim Lenin jetzt
als monument exhumiert
für ein neues posieren
museal ausgestellt
mit überlebenslust
oder nur frust führt
in der stadt mancher
seine selbstgespräche
auf dem land zerstreut
sehen sie wortlos hade
als ihre unterhaltung
alte serien gestreamt
in strahlenden welten
kennen sie die promis
und nebbich die rolle
von einst all jedem
obwohl menschen
täglich verschwinden
bekannte namen nicht
mehr genannt werden
noch am mittag
neugierig ohne
zu wissen auf was
die immersion loser
wolken ist unverbunden
zu unverbindlich
auf das fensterglas
gedanken werden
aleatorisch gehaucht
inmitten von büchern
ein nebulöses brüten
als denken imaginiert
während die familie
dem fantasieren droht
mit einem liebesentzug
auf urbanem pflaster
werden hunde rassiger
mit einem leinenzwang
die halter beim gassi
gehen unscheinbarer
der adel ist hier und
daselbst nirgendwo da
wie die Queen gestern
in Berlin en passant
bei ihrem staatsbesuch
als kreisende audienz
in der menge war sie
schwerlich zu erspähen
als zeitzeuge hat man
sie rundweg übersehen
erst in der zeitung
winkte unübersehbar
jedem sie aus fotos
mit unscharfer gnade
an lauen abenden
die klein üppigen
manselbst gespräche
einfallende einfälle
relativ vs. absolut
der zeitgeschichte
die pfeife verstopft
beim grübeln ist
selten leergebrannt
kratzende intensität
den ideenfluss rockt
bis zum morgengraun
auf dass er wach
mit den augen ringend
den müden sohn
dann zur schule bringt
beim schachspielen
gegen den computer
ist als egoshooter
man ein verlierer
seitdem ein roboter
die aufnahmeprüfung
in einer uni bestand
denkt sichs künstlicher
die ansprüche werden
rundum algorithmisch
mehrte mobilmachung
berechnet anspielbar
einer verqueren zeit
kapital sich relativiert
derweil banken für
saldos zinsen zahlen
keiner kann es prüfen
überträge bilanzieren
bloss mit den ohren
wackeln wers kann
ein dröger tag
mit halsschmerzen
ist keine ausrede
gelangweilt werden
die zerlesenen bücher
nochmal gelesen
der kopf verzichtet
auf weitwurfgedanken
grübelt im leerlauf
mit unhaltbarer angst
vor dem lächerlichen
allzu lächerlichen
die furcht irgendwer
könnte mit fingern
auf ihn zeigen
irgendwer könnte
ihn verstehen
es redet auf partys
mit späten paarungen
sich jovialer vorbei
nette komplemente
sind smarter gleichmut
in langen vorspielen
von cocktail zu cocktail
narzisstische beichten
verdaten ein begehren
chapeaus verpeilt
der cunnilingus wird
verbal stimuliert
so nichts fehlt
was verfehlt ist
in langen vorspielen
jede nacht im bett
beim traumanlegen
dasselbe verrauschen
heisser erinnerungen
fürs entsagen gibts
bei intimer fehlung
bestellt auf rezept
eine pille danach
gegen das bedauern
verpasster chancen
bleibt ein sinnieren
zu spät und harmlos
fühlt man nicht
einfach fühlt man
doppelt und dreifach
in einem lebenswerk
man muss aufpassen
für die biographie darf
ein ego nicht zu früh
im präsens stranden
***
das ohr gegen
den herbst halten
mit geistesblitzen
beim schnappatmen
als überhang
für ein später
ein zuarbeiten
dem zettelkasten
da aktuell hämmert
wider die wände
ein handwerker
ein handwerker
darf behände
das im haus
im engen hinterhof
verteidigen finken
auf welkem rotdorn
lauthals ihr revier
mit uut uup uus uuo
schrill benennen sie
eine siebente reihe
periodisch ihr system
was dabei grübelnd
man sich anagrammiert
findet weder eine ruh
noch eruierend sinn
eine inferiore alchemie
reimt sich ohne skrupel
die eigene kernfusion
die unheimlichkeit
an seinem geburtstag
von einem algorithmus
gereimtes zu bekommen
sintemal die partys
vorbei sind längst
ein elegischer kater
anschluss blockiert
das notebook rattert
sich hybris suchend
beim reste verlinken
mit überfülltem ram
ohne erfolg bleiben
anfänge chronisch
erwerbslos ein suchen
austariert aufs ebenda
ohne anerkennung
und karrieresprünge ist
ein ich dazu verdammt
immer jung zu sein
die augen ablaufend
den bürgersteig runter
im rausch von stimmen
verschwörende theorien
von irgendwem gebrüllt
vernehmlich psychotisch
eine entleerte drohung
den passanten geradezu
schreckend weltuntergang
relativierend das aktuell
gedruckte der politik
mang glückswerbung
mithin steuern sinken
dank einer deflation
sichs billiger lebt
der erste und der letzte
tabak schmeckt nicht
da man zu viel raucht
anstelle von sätzen
mal zahlen aufschreiben
bloss zahlenkolonnen
triviales ist diskret
denn was ist nicht diskret
in einer steuererklärung
ungedeckte sind ungültige
gedanken und kein kalauer
schützt vor einem kursfall
manche werden verrückt
ohne erfolg oder depressiv
andere sind verrückt
und schon erfolgreich
modeschauen mit oder
ohne promis ersetzen
den karneval in Berlin
was gesponserte exoten
auf laufstegen zeigen
ist urbanes parieren
von kameras erfasst
in absence eines arten
wie erwartensterbens
das schafft distanz
zwischen sich wie
allem folgenden
eine Fashion week
für allerlei was
you can eat
man steht sich
im wege und ist
harmlos gestimmt
beim jahreswechseln
so volltönend sich
ein silvester feiert
dem Brandenburger Tor
in endzeitstimmung
mit fröhlichen prosts
von kumpanen den stets
gleich sic zufallenden
einer letzten party
gesäuselt anzustossen
die vorsätze einander
beim scheiden fürderhin
als visionäre fluchten
erstrebte visionen
immer für ein später
auf dass alles stimmt
auch wenns verstimmt
sechs schritte vor
und neun zurück
ohne mehrwert
ist jeder zweite
bald ein roboter
oder objektschützer
prekär in dem Alten
Museum aufgestellt
vor einem gestade
des meeres gemalt
im teilhabezwang
scheren lebensjahre
mit jedem dienst
vor gerahmter firnis
man nehme es wahr
den mönch als mönch
und seine gelassenheit
als eine ausgangsnot
atemlos auf strassen
von hinten genommen
ist der agile radler
steter mobilmachung
geraunzt ein idiot
bei exponierten auto
risierungen mutieren
im ampelchaos sprints
zum schattensprung
cool und wagsinnig
mit gespannter hals
schlaglinie evoziert
sich ein stelzenwerk
zum organspender
obwohl man zu alt ist
um mit 50 nochmal
auf die welt zu kommen
im hochgefühl
der erschöpfung
endlich zufrieden
ohne überhangsätze
im schweigen
ist man ehrlich
keine diskursmacht
ergo entbehrlich
derweil im milieu
bekannte Vau-leute
straflos den Hitler
gruss strecken
in der nacht
wenn keiner sieht
tiefe grübeleien
hartes schweigen
***
die zähne werden
akribisch geputzt
seit über 50 jahren
sie haben noch biss
ohne haltbaren glanz
haben sie was zu sagen
sind kein künstliches
sich dahin brillieren
mit originärem belag
wie jene alten fotos
vergangene jahresläufe
in zig alben firmieren
mit patina und pathos
sortiert sich zeugnis
für abgelebte und
ungelebte geschichten
um eklatant zu belegen
dass zu wenig bleibt
wie es hätte sein können
die tägliche runde
ohne eine hundeleine
als hund manselbst
dem künftigem nach
hinkend zu träge
fürs stete updaten
was brütet man aus
imperfekt kreisend
im standby modus
während der rubel
die krim annektiert
und allesversteher
sich überschlagen
bei weltweit 120
zettabytes wissen
ist zukunft abrufbar
harmonisch verstimmt
die schrillen sirenen
im täglichen verkehr
in gleichheit vereint
das ungewisse gefühl
mit risiken zu leben
unter einzeltätern
eigensinnig die angst
ein amokläufer sein
beim leben auf zins
temporär in aparten
zellen zur staffelmiete
gewöhnt an exzesse
bei steigenden lebens
nebbich wasserkosten
man riecht es bereits
während der stosszeiten
in pendelnden u-bahnen
geraucht wird seltener
im abendlichen fernsehen
dafür brutaler gefoltert
und härter gelacht
zum lauen einschlafen
unübersehbar mimen
aufgeschminkte sadisten
eine zerstreuung feil
simulierter kitzel
stimuliert den kitzel
in einem fantasyspiel
ohne zeitwind im kopf
und ohne eine zeitnot
so als ob das spannern
zwischen nachrichten
allweil harmlos bleibt
up for
diese augusthitze
mitten im august
der himmel zerrissen
von kondensstreifen
und mitunter ein silber
sich pfeil dazwischen
ein spazieren gehen
in uhrzeigerrichtung
auf entwegten wegen
ein spazieren gehen
auf heissem asphalt
oder gelben sand
ganz weit draussen
im märkischen land
ein spalier laufen
wo hinter gardinen
arg und wöhnisch
lauter stille harrt
in urbaner peripherie
aufgewachsen und ihr
ein fremder bleiben
bei lauernder passion
das innige aussitzen
mit kaffee oder ohne
quickies efant perdu
als ein exklusiver
typewriter in missiger
wort-zu-wort-beatmung
bei forcierter metrik
nie zu ende gewartet
zu früh oft gestartet
unpopulär geblieben
für fördernde preise
und geläufigem Pop
der unüberhörbar schallt
aus medialen kehlen
durch offene fenster
da hilft ein tinnitus
nur gut verstöpselt
in die ohren
boeings im fenster
geviert aufziehend
unisono dem dröhnen
der wäscheschleuder
eine maschine aus
der nachbarschaft
oder die maschine
wieder manselbst
das überleben eicht
in echtzeit forciert
verbindlich mobilität
von früh bis später
derweil lockführer
streiken und häuser
makler es gegen miet
preisbremsen androhen
in einem anderen leben
würde man ärgeres
haben und fürchten
rosarot talkend
dem frühen abend
divers gestimmt
in keinem puff
gestrandet fürda
daheim schäumend
in bekannten kanälen
offline vom nachbarn
travestie vernehmend
beim smarten plausch
erschlagen wird nie
wer nicht banal ist
mit wrong vs. bong
ein reden im korsett
minimal gebündelt
aparte gespräche
sind apologien
ein armageddon
ein himmel aus
verbrauchten bildern
novembermaienmärz
was soll das wieder
für ein wetter werden?
der blick ist intakt
bei weitschweifigkeit
offene anspielprosa
heute lieber tee
und kein lesen
im kaffeesatz
das geht so
in ordnung
genau
mandarinen und nüsse
einen advent kränzen
im kerzenden schein
wirds schnell dunkel
hörts früher auf hell
ein beistand zu sein
die schneefallgrenze
sinkt auf 700 meter
was ersonnen wird
ist umso bedürftiger
ein stummer abfall
kronisch kreisend
eine heimeligkeit
mit fälligkeitsdatum
itzo den Stifter
mal wieder lesen
ganz im heimeligen
und denken: ach
ungedeckter himmel
endlose heimat
wenn sich die stadt
ausatmet im dunkeln
der grünen anlagen
wo dealer den stoff
miteinander teilen
durch sich selbst
gräbt ein brodem
jeder nacht
den abort