nullsummenspiele


logbuch eines kunstschaffenden

kein grund zum aufhören, kein grund zum weitermachen.
meiner kunst ermangelt es an wahrnehmbaren höhepunkten. sie enthält einen hang zur langeweile, der aber nötig ist, um sie fortsetzen zu können.
 

laut der aktuellen steuererklärung habe ich wieder mehr geld ausgegeben, als ich besitze.
bin ich nun vorsteuerabzugsberechtigt?
 

ein platz zum arbeiten, ein platz zum essen, einer zum lesen, zum schlafen, zum sinnieren, zum koitieren, einer zum nichts-tun und einer zum garnichtstun... mein lebens- und arbeitsraum gleicht einem hyperwürfel, der aus acht gleich grossen räumen besteht, wobei der letzte auch alle anderen enthält.
 

abwege, umwege. oft aber abwege, wegen zu vieler umwege.
ich verwickele mich mit projekten, die ich mir verbiete. mit projekten, die ich mir bloss vorstelle.
 

die ab und zu aufkommende sehnsucht nach einer richtigen einsamkeit, um mal wieder der einzige zu sein, ein bisschen einzigartig.
 

ein küsschen zur begrüssung, dann zwei milchkaffee, wenige worte, unzählige floskeln ... und in der nacht dann das ausleben von einsamen begierden.
 

rot, blau, rot, rot, grün, blau, grün, blau, blau, rot, grün, rot, blau, grün, rot und dann blau.
mit einer fulminanten abendstimmung potenziert sich heute der himmel zu einem geheimnisvollen versprechen.
 

leben bis zur unergründlichkeit. frei und unbestimmt sein wie eine wolke, nicht wie aufsteigender wasserdampf.
 

selten konkret ist der tolldreiste kitzel von perlen in feuchten schlitzen. bei mancher attraktiven hochglanzfrau vermag man sich überhaupt nicht vorstellen, dass und ob sie überhaupt defäkiert. aber wenn sie im fernsehen ihren mund öffnet und beim reden nur noch mund ist, ja dann...
 

viele meiner arbeiten sind mängel- oder mangelexemplare. obgleich ich nicht weiss, wie manches hätte vager werden können.
 

man sollte nicht zu oft schöpfer spielen, lieber stets das gleiche machen. dann kommt der erfolg irgendwann von selbst. wer sich immer redlich müht, bekommt irgendwann eine grosse anerkennung.
 

"born to be wild."
was ich nicht mehr zu träumen wage, steht jetzt auf grossen plakatwänden.
 

welch eine zerstörerische kraft in spätnächtlichen phantasien schlummert, so dass man sie sich am tage verbieten muss. damit z.b. stühle zum sitzen übrigbleiben, am tisch weiter geschrieben werden kann und das haus bewohnbar bleibt.
 

die amnesie mancher traumlandschaften sind wundersame spinnengespinste.
die anfänge der wolken gehen nach und nach verloren wie die anlässe mancher wünsche und absichten.
 

die farben eines bildes sagen nichts über die farben eines bildes aus.
peinlich ist es, seine bilder erklären zu müssen. es ist, als übermale man sie.
 

alles ausgeschaltet, abgeblendet und kein wind mehr vor den fenstern. das blut fängt an zu pulsieren, der herzschlag erhöht sich um einige dezibel.
 

wenn man am nächtlichen himmel eine sternschnuppe sieht, sollte man einmal laut sagen, was man sich nicht wünscht. dann weiss man, dass es nicht in erfüllung geht.